Sonnabend 4. Juli 2009
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Hijab ist ein patriarchales Instrument zur Kontrolle des weiblichen Körpers. Die sexistische Phantasie der Männer verwandelt den Körper einer Frau zu einem Tabu bzw. Sexobjekt. Die Beherrschung über die Bekleidung ist ein Instrument für die Unterdrückung und Erniedrigung der Frau. Scharia und islamistische Regime wachen mit aller Gewalt darüber. Das islamische Regime hat in den letzten 3 Jahrzehnten die Zwangsverschleierung mit Gesetzesgewalt den iranischen Frauen aufgezwungen. Islamische Zwangsverschleierung ist für jede Frau Pflicht, unabhängig von religiöser und nationaler Zugehörigkeit.
Islamische Regeln der Verschleierung werden schon in der Grundschule 9jährigen Mädchen zeremoniell aufgezwungen. An ihrem 9. Geburtstag erfahren die Mädchen an einem für sie veranstalteten „Fest der Verpflichtung“, dass sie nun angeblich heirats- und gebärfähig sind und sind auch somit ab diesem Tag zum Tragen des Schleiers verpflichtet. Der Zwang zur islamischen Verschleierung ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern die Regierung setzt mit massiven polizeilichen Kontrollen Frauen und Mädchen unter Druck, erniedrigt sie in der Öffentlichkeit, wenn sie dies nicht beachten sollten. Um diese Vorschrift in die Praxis umzusetzen, sind PolizistInnen eingesetzt. Aber auch bei privaten und familiären Zusammenkünften und Feiern tauchen sie auf, verbreiten Angst und verhaften die Anwesenden. In dieser Atmosphäre herrscht immer große Verunsicherung.
Die Polizei und sog. Sittenwächter haben die Erlaubnis zu dieser Willkür und schicken Frauen und Mädchen als „schlecht verschleiert“ in Gefängnisse. Im letzten Jahr gab es nach offiziellen statistischen Zahlen 113.000 Verhaftungen. Ahmadinejads Regierung bezeichnete solche menschenfeindlichen Maßnahmen als „Plan zur sozialen Sicherheit“. Gleichzeitig zur polizeilichen Unterdrückung der Frauen ist seitens der Regierung eine flächendeckende Werbekampagne in Gang gesetzt, um die islamische Bekleidung als die neueste Mode zu präsentieren. In diese Kampagne hat das Regime sehr viel Geld investiert. Gleichzeitig rechnen ständig die Geschäftsinhaber, die eher nichtislamische Kleidung verkaufen, mit dem Verlust ihrer Gewerbeerlaubnis.
Es ist bezeichnend, dass die Politiker des islamischen Regimes sich zwar hin und wieder in der Öffentlichkeit bereit erklären über Themen wie Staats- und internationalen Terrorismus zu verhandeln und zu diskutieren, jeglichen Dialog über Kopftücher und Verschleierung der Frauen aber strikt ablehnen. Auch ausländische Frauen und Mädchen, die sich als Touristen im Iran aufhalten, sind verpflichtet, sich islamisch zu kleiden. Das Aufzwingen der Verschleierung stellt auch hier eine besondere Form der Fremdbestimmtheit dar.
In den letzten 30 Jahren haben iranische Frauen einen weit verbreiteten Kampf für die Gleichberechtigung geführt. Sie stellen täglich mit ihrer bewusst gewählten nichtislamischen Kleidung die reaktionären Gesetze in Frage. Aus Angst vor brutaler Unterdrückung fordern sie jedoch nicht offiziell die Freiheit zur Kleidungswahl.
Selbst wenn einige Frauengruppierungen aus unterschiedlichen Gründen, sei es weil sie mit der islamischen Regierung zusammenarbeiten oder aus Glaubensgründen sich an islamischer Gesetzgebung halten wollen, wird dies keineswegs am partriarchalen Charakter von Hejab etwas ändern. Im Gegenteil der Kampf für Freiheit und Gleichberechtigung gegen Zwangsverschleierung und deren Konsequenzen nimmt noch stärker an Bedeutung zu.
Unsere Forderungen sind deshalb:
Unterstützt uns in unseren Aktivitäten zur Aufklärung über und im Kampf gegen Hijab! Islamisten setzen Kopftuch als ein Instrument und als ihre ideologische Fahne ein. Gesetze der Scharia erklären Hijab als ein angeblich gottgegebenes Gesetz, obwohl die Geschichte des Patriarchats viel älter als der Islam ist.
Unterstützt uns in unseren Kampf gegen patriarchale Gesetze, für die Trennung von Staat und Religion und für die Freiheit der Frauen! Weil Rechte der Frauen und Kinder Menschenrechte sind, und weil Menschenrechte für alle gelten, leistet Widerstand gegen das Aufzwingen von Zwangsverschleierung! Jedes einzelne Mädchen, jede Frau, die ihre Haare verstecken muss, verstärken die Herrschaft eines Teils der Menschheit über den anderen. Leistet dieser Geschlechterordnung Widerstand!
An Lehrer/innen, Trainer/innen und Sozialpädagog/innen, Klärt Frauen, Mädchen und deren Eltern über geschichtliche Wurzeln der frauenfeindlichen Bedeutung von Hejab auf! Wir unterstützen Sie gerne dabei. Gebt nicht gegenüber Eltern auf, die ihre Kinder zwangsverschleiern wollen!
Setzt euch ein für ein Erziehungssystem frei von frauenfeindlichen, traditionellen Geboten und religiösen Gesetzen! Hijab ist keine Kultur, sondern es ist eine Instrumentalisierung der Religion durch menschliche Hand. Die Aufklärung über und Widerstandsleistung gegen Zwangsverschleierung liegt auch in eurer Hand. Leistet gegenüber dem islamisch– politischen Druck Widerstand! Akzeptiert keine islamische Zensur! Spiegelt die Unzufriedenheit und Proteste der Frauen und Kinder gegen Hejab in der Öffentlichkeit wider!
An Politiker/innen, Aktivist/innen der politischen Parteien, Abgeordnete der Parlamente, Verhindert die Verbreitung von Hijab! Setzt euch ein für die Trennung von Staat und Religion und für die Einhaltung demokratischer Grundsätze in den Schulen und Bildungsstätten! Macht jeden Dialog mit den religiösen Regierungen wie der iranischen von der Einhaltung der Rechte der Frauen und Kinder abhängig!
Fordert das Einhalten des internationalen Rechts der Selbstbestimmung, auch der freien Kleidungswahl. Wo immer die Einhaltung der Menschenrechte von islamischen Gesetzen abhängig gemacht wird, protestiert gegen diese Politik und unterstützt uns in unserem Kampf gegen Hejab als ein Symbol der Geschlechterapartheid, der Unterdrückung der Frauen- und Menschenrechte!
Netzwerk zur Solidarität mit der iranischen Frauenbewegung „Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von „Hejab“
Islamische Regeln der Verschleierung werden schon in der Grundschule 9jährigen Mädchen zeremoniell aufgezwungen. An ihrem 9. Geburtstag erfahren die Mädchen an einem für sie veranstalteten „Fest der Verpflichtung“, dass sie nun angeblich heirats- und gebärfähig sind und sind auch somit ab diesem Tag zum Tragen des Schleiers verpflichtet. Der Zwang zur islamischen Verschleierung ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern die Regierung setzt mit massiven polizeilichen Kontrollen Frauen und Mädchen unter Druck, erniedrigt sie in der Öffentlichkeit, wenn sie dies nicht beachten sollten. Um diese Vorschrift in die Praxis umzusetzen, sind PolizistInnen eingesetzt. Aber auch bei privaten und familiären Zusammenkünften und Feiern tauchen sie auf, verbreiten Angst und verhaften die Anwesenden. In dieser Atmosphäre herrscht immer große Verunsicherung.
Die Polizei und sog. Sittenwächter haben die Erlaubnis zu dieser Willkür und schicken Frauen und Mädchen als „schlecht verschleiert“ in Gefängnisse. Im letzten Jahr gab es nach offiziellen statistischen Zahlen 113.000 Verhaftungen. Ahmadinejads Regierung bezeichnete solche menschenfeindlichen Maßnahmen als „Plan zur sozialen Sicherheit“. Gleichzeitig zur polizeilichen Unterdrückung der Frauen ist seitens der Regierung eine flächendeckende Werbekampagne in Gang gesetzt, um die islamische Bekleidung als die neueste Mode zu präsentieren. In diese Kampagne hat das Regime sehr viel Geld investiert. Gleichzeitig rechnen ständig die Geschäftsinhaber, die eher nichtislamische Kleidung verkaufen, mit dem Verlust ihrer Gewerbeerlaubnis.
Es ist bezeichnend, dass die Politiker des islamischen Regimes sich zwar hin und wieder in der Öffentlichkeit bereit erklären über Themen wie Staats- und internationalen Terrorismus zu verhandeln und zu diskutieren, jeglichen Dialog über Kopftücher und Verschleierung der Frauen aber strikt ablehnen. Auch ausländische Frauen und Mädchen, die sich als Touristen im Iran aufhalten, sind verpflichtet, sich islamisch zu kleiden. Das Aufzwingen der Verschleierung stellt auch hier eine besondere Form der Fremdbestimmtheit dar.
In den letzten 30 Jahren haben iranische Frauen einen weit verbreiteten Kampf für die Gleichberechtigung geführt. Sie stellen täglich mit ihrer bewusst gewählten nichtislamischen Kleidung die reaktionären Gesetze in Frage. Aus Angst vor brutaler Unterdrückung fordern sie jedoch nicht offiziell die Freiheit zur Kleidungswahl.
Selbst wenn einige Frauengruppierungen aus unterschiedlichen Gründen, sei es weil sie mit der islamischen Regierung zusammenarbeiten oder aus Glaubensgründen sich an islamischer Gesetzgebung halten wollen, wird dies keineswegs am partriarchalen Charakter von Hejab etwas ändern. Im Gegenteil der Kampf für Freiheit und Gleichberechtigung gegen Zwangsverschleierung und deren Konsequenzen nimmt noch stärker an Bedeutung zu.
Unsere Forderungen sind deshalb:
Unterstützt uns in unseren Aktivitäten zur Aufklärung über und im Kampf gegen Hijab! Islamisten setzen Kopftuch als ein Instrument und als ihre ideologische Fahne ein. Gesetze der Scharia erklären Hijab als ein angeblich gottgegebenes Gesetz, obwohl die Geschichte des Patriarchats viel älter als der Islam ist.
Unterstützt uns in unseren Kampf gegen patriarchale Gesetze, für die Trennung von Staat und Religion und für die Freiheit der Frauen! Weil Rechte der Frauen und Kinder Menschenrechte sind, und weil Menschenrechte für alle gelten, leistet Widerstand gegen das Aufzwingen von Zwangsverschleierung! Jedes einzelne Mädchen, jede Frau, die ihre Haare verstecken muss, verstärken die Herrschaft eines Teils der Menschheit über den anderen. Leistet dieser Geschlechterordnung Widerstand!
An Lehrer/innen, Trainer/innen und Sozialpädagog/innen, Klärt Frauen, Mädchen und deren Eltern über geschichtliche Wurzeln der frauenfeindlichen Bedeutung von Hejab auf! Wir unterstützen Sie gerne dabei. Gebt nicht gegenüber Eltern auf, die ihre Kinder zwangsverschleiern wollen!
Setzt euch ein für ein Erziehungssystem frei von frauenfeindlichen, traditionellen Geboten und religiösen Gesetzen! Hijab ist keine Kultur, sondern es ist eine Instrumentalisierung der Religion durch menschliche Hand. Die Aufklärung über und Widerstandsleistung gegen Zwangsverschleierung liegt auch in eurer Hand. Leistet gegenüber dem islamisch– politischen Druck Widerstand! Akzeptiert keine islamische Zensur! Spiegelt die Unzufriedenheit und Proteste der Frauen und Kinder gegen Hejab in der Öffentlichkeit wider!
An Politiker/innen, Aktivist/innen der politischen Parteien, Abgeordnete der Parlamente, Verhindert die Verbreitung von Hijab! Setzt euch ein für die Trennung von Staat und Religion und für die Einhaltung demokratischer Grundsätze in den Schulen und Bildungsstätten! Macht jeden Dialog mit den religiösen Regierungen wie der iranischen von der Einhaltung der Rechte der Frauen und Kinder abhängig!
Fordert das Einhalten des internationalen Rechts der Selbstbestimmung, auch der freien Kleidungswahl. Wo immer die Einhaltung der Menschenrechte von islamischen Gesetzen abhängig gemacht wird, protestiert gegen diese Politik und unterstützt uns in unserem Kampf gegen Hejab als ein Symbol der Geschlechterapartheid, der Unterdrückung der Frauen- und Menschenrechte!
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